Es war einmal ein Afrikaner in Stuttgart...
Martin Moffor ist im zentralafrikanischen Kamerun in dem
kleinen Dorf Mankon geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er jedoch
in der traditionellen Dorfgemeinschaft Lah Basso. Seine Muttersprache
heißt ebenfalls Basso und er wuchs mit den Tänzen und Rhythmen
seines Stammes, der Basso, auf. Der Stamm der Basso rechnet sich zum Volk
der Bamiléké, das vor allem im sogenannten Grasland der
Bamiléké (im Westen Kameruns) ansässig ist. Singen,
Trommeln und Tanzen sind in das Alltagsleben integriert und prägen
es. Es gibt hier keine Trennung zwischen Arbeit sowie Kunst und Kultur.
Alles geht ineinander über: der Gesang während der Arbeit, der
Tanz nach der Fertigstellung eines Hauses. Geschnitzte Hocker sind nicht
"nur" Gebrauchsgegenstände sondern hochwertiges Kunsthandwerk.
Später lebte und lernte Martin Moffor in Yaoundé,
der Hauptstadt von Kamerun. Dort erwarb er in seinem Studium zusätzliche
Kenntnisse in Animation, Theater und Tanz. Als Sozialarbeiter kehrte er
in sein Dorf zurück und half dort den Menschen bei der Bewältigung
von Problemen, die ihre Ursache im Verlust der afrikanischen Identität
haben, verursacht durch die komplexen und weitreichenden Folgen des Kolonialismus
und Neokolonialismus.
Seit 1986 lebt er in Deutschland. Hier hat er sein Wissen
in der Bildungsstätte für eurythmische Kunst und musikalische
Erziehung in Stuttgart erweitert. Danach arbeitete er zweieinhalb Jahre
mit schwerbehinderten Menschen. Momentan befindet er sich in einer umfassenden
Yoga-Ausbildung. Als Basis vertieft er seine Kenntnisse im Hatha-Yoga
- darauf aufbauend studiert er Ägyptisches Yoga.
1993 gründete Martin Moffor das Forum Afrikanum Stuttgart
e.V.. Dessen Aktivitäten dienten der Verständigung zwischen
AfrikanerInnen untereinander, aber auch zwischen AfrikanerInnen und EuropäerInnen.
Der Verein eröffnete und betrieb ebenfalls das afrikanische Kulturzentrum
"Afrikahaus Stuttgart". Über Jahre war Martin Moffor der
1. Vorsitzende des Vereins. Außerdem war er Mitglied im Vorstand
des Forums der Kulturen und seit 2005 auch Mitglied des Internationalen
Ausschusses in Stuttgart.
Auf Basis dieser reichen Erfahrung hat er eine eigene Trommelphilosophie
entwickelt. Es handelt sich um eine Art "sakrale Trommel" -
heilende Trommel. Doch Afrika ist nicht nur Trommeln, deshalb vermittelt
er auch "andere" afrikanische Traditionen. So erzählt und
spielt er afrikanische Märchen und Geschichten, lädt aber auch
ein, den afrikanischen Alltag hautnah kennen zu lernen.
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